Mittwoch, 11. April 2012

10. Tag

Hallo liebe Daheimgebliebenen,
ja, am Karsamstag hat es mich dann erwischt. 10 km vor der Herberge ging nichts mehr. Mit meinen Stoeckern habe ich mich foermlich nach vorne gezogen. Die 15 kg und zweimal Strecken von fast 30 km haben das linke Hueftgelenk und das linke Knie dermassen in Mitleidenschaft gezogen, das dass Knie immer wegrutschte. Gott sei Dank gab es dort zwei Waldarbeiter, die Brennholz in ihren Pkw-Anhaener luden. Diese bat ich, mich in die 10 km weitere Albergue in Alcuescar, rd. 30 km vor Caceres, zu bringen. Sie tat es und ich humpelte in die Herberge. Es war ein Koster und die bekam eine Moenchszelle; Bett, Tisch und Stuhl und ein Kreuz. Ich hatte zwar kaum Schmerzen, aber richtig laufen konnte ich auch nicht. Dennoch musste ich am anderen Morgen, es war Ostern, die Herberge verlassen. Da ich aber kaum laufen konnte suchte ich in diesem Ort das Casa Grande, auch im Pilgerfueher aufgefuehrte Unterkunft auf. Xunaecht wollte die Besitzerin 35 € haben. Das waren mir entschieden zuviel und bedankte mich und ging. Sie aber kam mir hinterher und wollte nun weniger haben. Mein Angebot war 20 €, worauf sie dann auch einwilligte. (Wer Nachlaeft verliert). Ich zog also in meine neue Unterkunft ein. Ein Appartement. Das richtige fuer Ostern. Nun konnte ich mir Tee kochen und meinen Salat vorbereiten. Dies waere alles im Kloster nicht moeglich gewesen. Also auch hier wieder der Schluss: Es gibt keine Zufaelle, alles hat seinen Grund. Hier konnte ich in angenehmerer Atmosphaere mein linkes Bein pflegen. Fuer mich war zunaecht klar, dass ich eine Fortsetzung des Caminos zurzeit nicht machen konnte. Am naechsten Morgen humpelte ich zur Bushaltestelle, fuhr nach Caceres um von dort nach Sevilla und dann weiter nach Los Alcazeres (wo unsere Fereienwohnung am Mar Menor ist) zu fahren. Am 10.4. war ich nach 24 Stunden an meinem Ziel; davon 9 Stunden Wartezeit. Hier werde ich mich die naechsten Tage erholen und meinen Rucksack maechtig aufraemen. Wenn mich nicht ein anderes gesundheitliches Problem hindert (dieses wuerde eine Operation nach sich ziehen, die mich auch vorlaefig nicht schwer tragen laesst), werde ich um den 24. April nach Salamanca fahren und dort den Camino fortsetzen. Dann liege ich immer noch im Zeitplan. 260 km bin ich inwischen gelaufen; von Salamanca sind es noch rd 480 km und die nicht gelaufene Strecke (260 km) hole ich zu einem anderen Zeitpunkt nach. Ich habe mich gefreut, dass Ihr mich begleitet habt.
Liebe Gruess
Euer
Herbert

1 Kommentar:

  1. Oh Herbert, so ein Pech!! Denk an deine Gesundheit und erhole dich! Liebe Grüße Sylvia

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