Donnerstag, 10. Mai 2012

10. Mai

Hallo Ihr lieben Daheimgebliebenen, es ist so weit. Heute, kurz nach 11 Uhr habe ich Santiago zu Fuss erreicht. Es tut mir leid, dass ich nicht haefiger berichten konnte, aber in den oeffentlichen Herbergen gibt es keinen Internetanschluss. Deshalb ein kurzer Rueckblick: Die letzten Tage konnte ich bei angenehmen Verhaeltnissen laufen. Ansonsten waren die letzten Wochen schon eine Herausforderung. Wind, Sturm Hagel, Schnee und Regen haben viele Strecken unansehnlich gemacht. Nass bis auf die Haut, in den Stiefeln stand das Wasser und morgens in noch nassen Socken in die Stiefel. Die Waesche wurde einfach nicht trocken. Aber das ist nun vorbei. Trotzdem bleiben viele positive Eindruecke und die vielen Menschen verschiedener Nationalitaeten, die man kennengelernt hat. Ich werde in naechster Zeit das Viele wieder zusammenstellen. Ich bin totz allem begeistert durchgehalten zu haben. Ich wuensche Euch alles Liebe Euer Herbert

Montag, 30. April 2012

30.April

Hallo Ihr lieben Daheimgebliebenen! Nach Rionegro del Puente in einer tollen Herberge habe ich am Sonntag einen kuerzeren Weg zurueckgelegt. Nach 17 km hatte ich bereits in Cernadilla um 13 Uhr mein Bett sicher. Es war ein kleines Haus mit 4 Betten, einer Kueche und sanitaere Anlagen. Da es kalt war, gab es auch eine einfache elktrische Heizung. Diese Nach hatte ich das Hauschen fuer mich. Es kostete 3 €, worueber man nicht meckern kann. Nun konnte ich mir auch meine Linsen kochen und den rest Reis. Da ich in Rionegro zu spaet kam, war der Markt bereits weg und ich hatte keine Moeglichkeit mir Gemuese oder sonstiges zu kaufen. Aber man ist auch auch manchmal mit wenigem zufrieden. Um 7.20 war ich dann heute Morgen auf dem Camino. Es war sehr kalt. Auf den Autos lag Raureif, Immerhin sind wir hier auf 900 m Hoehe. Die Strecke heute 23 km nach Puebla de Sanabria, ein huebscher Ort. Man kann ihn ueber eine 237 Stufen erreichen. Dort auf der Hoehe ist die eigentliche Ort. Die Herberge ist allerdings im unteren Bereich der Ortschaft. Ein Grossteil meines morgigen Weges wird an der N525 entlang gehen. Es geht uebermorgen uber den Pass in 1200 m Hoehe. Fuer meinen Hackeporsche, den ich Johannes getauft habe, gibt es eine Alternative durch einen Tunnel, der 100 m tiefer liegt. Ueber Felsen mit dem Handwagen ist sicherlich nicht lustig. Mal schauen, was daraus wird. Ich werde wieder berichten. Lieben Gruss Herbert

Freitag, 27. April 2012

Wieder dabei

Hallo Ihr lieben Daheimbebliebenen! Nun seit Montag frueh um 0.15 bin ich wieder aktiv. Mit dem Bus ging es von Cartagena nach Madrid und von Madrid nach Zamora. Zamora liegt 412 km von Santiago entfernt. Heute bin ich in Santa Croya de Tera angekommen. Jetzt sind es noch 327 km bis Santiago. Zurzeit spielen die Beine und die Fuesse gut mitHeute wurde es einwenig unangenehm, da es zu regnen an fing. Das heisst, dass teilweise 3 bis 5 cm Schlamm unter den Stiefeln klebte. Auch fuer den Hackeporsche war das nicht angenehm, da ich manchmal das gefuehl hatte als Ackergaul einen Flug zu ziehen. Diese Nach werde ich wieder in einem normalen Bett schlafen. Gestern war ich in einer Notunterkunft. Eigentlich kein Platz mehr. Es gab aber fuer mich noch eine Ecke, wo ich meinen Schlafsack aufschlagen konnte. Weiter Unterkuenfte gab es nicht in den Ort und der naechste war 7 km entfernm wozu ich nach 29 km keinen Nerv mehr hatte. Immer, wenn ich die Mñglichkeit habe, werde ich mich wieder melden. Lieben Gruss Euer Herbert

Donnerstag, 19. April 2012

Das vorzeitige Ende

Hallo Ihr lieben Daheimgebiebenen!
Auch ich bin jetzt wieder Daheim, zwar nicht in Hamburg aber in unserem spanischen Zweitwohnsitz. Ja, ich habe den Camino nach 260 km oder 14 Tagen nun endgueltig abgebrochen. Es hat zurzeit keinen Sinn, mit den gesundheitlichen Problemen weiter zu gehen. Also wird auf eine sinnvolle Fortsetzung zu einem spaeteren Zeitpunkt hingearbeitet. Ich danke allen, die mich hier begleitet haben. Es hat seinen Sinn, dass es so nicht weiter gehen sollte. Und das ist auch in Ordnung.
Mitte Mai kommt Silvia hier herunter und Anfang Juni sind wir wieder in Hamburg; selbstverstaendlich voller Tatendrag. Ich muss nichts, kann aber alles tun :-).
Ein letztes Mal von dieser Stelle
einen lieben Gruss
Euer Herbert

Mittwoch, 11. April 2012

10. Tag

Hallo liebe Daheimgebliebenen,
ja, am Karsamstag hat es mich dann erwischt. 10 km vor der Herberge ging nichts mehr. Mit meinen Stoeckern habe ich mich foermlich nach vorne gezogen. Die 15 kg und zweimal Strecken von fast 30 km haben das linke Hueftgelenk und das linke Knie dermassen in Mitleidenschaft gezogen, das dass Knie immer wegrutschte. Gott sei Dank gab es dort zwei Waldarbeiter, die Brennholz in ihren Pkw-Anhaener luden. Diese bat ich, mich in die 10 km weitere Albergue in Alcuescar, rd. 30 km vor Caceres, zu bringen. Sie tat es und ich humpelte in die Herberge. Es war ein Koster und die bekam eine Moenchszelle; Bett, Tisch und Stuhl und ein Kreuz. Ich hatte zwar kaum Schmerzen, aber richtig laufen konnte ich auch nicht. Dennoch musste ich am anderen Morgen, es war Ostern, die Herberge verlassen. Da ich aber kaum laufen konnte suchte ich in diesem Ort das Casa Grande, auch im Pilgerfueher aufgefuehrte Unterkunft auf. Xunaecht wollte die Besitzerin 35 € haben. Das waren mir entschieden zuviel und bedankte mich und ging. Sie aber kam mir hinterher und wollte nun weniger haben. Mein Angebot war 20 €, worauf sie dann auch einwilligte. (Wer Nachlaeft verliert). Ich zog also in meine neue Unterkunft ein. Ein Appartement. Das richtige fuer Ostern. Nun konnte ich mir Tee kochen und meinen Salat vorbereiten. Dies waere alles im Kloster nicht moeglich gewesen. Also auch hier wieder der Schluss: Es gibt keine Zufaelle, alles hat seinen Grund. Hier konnte ich in angenehmerer Atmosphaere mein linkes Bein pflegen. Fuer mich war zunaecht klar, dass ich eine Fortsetzung des Caminos zurzeit nicht machen konnte. Am naechsten Morgen humpelte ich zur Bushaltestelle, fuhr nach Caceres um von dort nach Sevilla und dann weiter nach Los Alcazeres (wo unsere Fereienwohnung am Mar Menor ist) zu fahren. Am 10.4. war ich nach 24 Stunden an meinem Ziel; davon 9 Stunden Wartezeit. Hier werde ich mich die naechsten Tage erholen und meinen Rucksack maechtig aufraemen. Wenn mich nicht ein anderes gesundheitliches Problem hindert (dieses wuerde eine Operation nach sich ziehen, die mich auch vorlaefig nicht schwer tragen laesst), werde ich um den 24. April nach Salamanca fahren und dort den Camino fortsetzen. Dann liege ich immer noch im Zeitplan. 260 km bin ich inwischen gelaufen; von Salamanca sind es noch rd 480 km und die nicht gelaufene Strecke (260 km) hole ich zu einem anderen Zeitpunkt nach. Ich habe mich gefreut, dass Ihr mich begleitet habt.
Liebe Gruess
Euer
Herbert

Donnerstag, 5. April 2012

8. Tag

Liebe Daheimgebliebenen,
die Semana Santa ist hier in vollem Gange. Gestern Abend habe ich einen Gottesdienst mitfeiern koennen. Um 22 Uhr fand eine Prozessin statt. Die meisten Teilnehmertrugen die bekannten spitzen Kopfbedeckungen (siehe Schultute). und lange Gewaender. Einige trugen brennende Kerzen oder Holzkreuze. Wiederum andere liefen barfuss oder hatte Kennen an den Fuessen. Mit 18 Personen, die ebenfalls verkleidet waren, wurden die sonst in der Kirche ausgestellten Darstellungen Jesu mit dem Kreuz und der tote Jesus in den Armen seiner Mutter Maria. Ich weis nicht wie lange die Prozession ging. Mareike, Ben und ich sind danach jedenfalls in Bett gegangen denn um kurz nach 6 war die Nacht zu Ende. Um 7.30 war ich auf em Camino. Es war eine lange, abr einfache Strecke. Knapp 28 km nur durch Weinanbaugebiete. Es gab aber nur Rebstoecke; nicht mal kleine Zweige oder Blaetter. Das Wetter war zum Teil bewoelkt. Auch wenn die Sonne voll scheinen konnte, war es frisch, da der Suedwind recht kalt war. Aber er kam wenigstens von hinten, da ich ja Richtung Norden gehen musste. Wie heisst es doch so schoen: Richtung Norden und dann immer geradeaus. So komme ich mir auch vor. Gegen 14 Uhr war ich am Ziel, dass Torremejía heisst. Auch hier gibt es Gottesdienste und Prozessionen. Aber 24 Uhr ist mir dann doch zu spaet.
Ich kann auch weite Strecken sehr gut gehen, muss aber vermehrte Pausen machen. Wenn ich dann mal 500 gr. Protetin weniger im Rucksack habe, kaufe ich Feigen oder Sultanas, die ich dann verzehre. Auch gab es wieder vemehrt Bananen. Also, das Gewicht bleibt; zumindest im Augenblick.
Morgen geht es in die Provinshauptstadt Merida, das sind nur 16 km. Ich erde mich trotzdem frueh auf die Socken machen. Fer heut mags an Informationen genuegen.
Alles Liebe
Euer
Herbert

Mittwoch, 4. April 2012

7. Tag

Hallo Ihr lieben Daheimgebliebenen.
Nun habe ich gerade Villafranka de los Barros erreicht und das letzte Bett in einem Doppelzimmer erhalten. Es ist ein Hostal. Die Albergue war durch Reservierungen bereits komplett. Ich aber will keine Reservierungen vornehmen um das zu nehmen, was frei ist. Es war heute eine Strecke von rd. 23 km und ging ueberwiegend durch Oliven- und Mandelanbaugebiete. Die Steineichen sind den Olvien gewichen. In der letzten Nach habe ich in Belen geschlafen zusammen mit Mareike und Ben, den Niederlaendern. Heute Morgen sind wir gemeinsam losgezogen, aufgrund unterschiedlichem Tempo, sind wir alleine weiter gelaufen. Hier im Hostal habe ich sie wieder getroffen. Somit koennen wir heute Abend den weiteren Verlauf planen. Sie laufen nur etwa bis Salamanca, da sie den Schluss nach Santiago schon gelaufen sind. Fue Morgen steht eine etwa 27 km lange Strecke an. Wenn moeglich, werde ich sie aufteilen, damit ich mir meine Fuesse nicht kaputt mache. Noch sind sie heil; Gott sei Dank. Es sind viel mehr Menschen auf dem Camino, als erwartet wurde. Vorallem sind auch viele Spanier in der Semana Santa unterwegs. das duerfte allerdings naechste Woche besser werden. In den groesseren Gemeinden findet hier jeden Tag eine Prossion statt. Mitpilger, die gestern bis Zafra gelaufen waren konnen davon schon berichten. Heute bin ich gespannt, auf dass, was hier in Villafranca passiert. Jetzt werde ich einkaufen, damit ich mir etwas zu essen machen kann.
Liebe Gruesse
Euer
Herbert